Infrastruktur und Angebote im Öffentlichen Verkehr sind ein enormer
Standort- und Wettbewerbsvorteil. Auch aus umweltpolitischer Sicht ist der Öffentliche Verkehr eine
absolute Notwendigkeit. Das im Jahr 2005 in Kraft getretene Kyoto-Protokoll verpflichtet uns,
Treibhausgase zu reduzieren.
Schnelle und regelmässige Verkehrsverbindungen sind für den zunehmenden Personenverkehr eine
Grundvoraussetzung und darüber hinaus ein wichtiges Standortkriterium für internationale Unternehmen,
wovon die ganze Region Euro-Bodensee profitieren kann.
Der Anschluss der Region Euro-Bodensee an
die Metropolitanregion Zürich, welche als der wirtschaftliche Motor der Schweiz bezeichnet wird
(33 % des BIP, 28 % der Bundessteuern der Schweiz) ist für die Bodensee Region ebenso bedeutend
wie die gute Anbindung an die Regionen Stuttgart, Ulm und München mit Anschluss an das ICE Netz
der DB. Von den Bundesländern und den Länderbahnen wird unsere Region als Randregion betrachtet
und vernachlässigt, dies zeigt gerade auch die jüngste Ankündigung der DB, dass auf der Strecke
Zürich-Stuttgart ab dem 21. März 2010 nur noch Eurocity-Kompositionen der SBB, statt der
14-ICE-Verbindungen pro Tag verkehren.
Gleichzeitig muss verdeutlicht werden, dass für die
Städte um den Bodensee eine gut funktionierende Verkehrsinfrastruktur Grundvoraussetzung ist,
um dieses sehr grossräumige Gebiet abzudecken. Leistungsfähige Verkehrsachsen müssen
gewährleistet sein um die geforderte hohe Mobilität zu erfüllen. Ein klares Bekenntnis der Politik
aller Länder zum Öffentlichen Verkehr ist wichtig und als Konsequenz die Bereitschaft, langfristig
die nötigen Mittel bereit zu stellen.
Die Region Euro-Bodensee verfügt etwa im schweizerischen Vergleich über den tiefsten Anteil
öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr. Bei der Anzahl der gefahrenen Kilometer mit dem Auto pro
Person und Tag halten die Ostschweizer aber die Spitzenposition. Dies verursacht insbesondere in
den Agglomerationen grosse Verkehrsprobleme.
Es besteht also Aufholbedarf in der Euro-Region Bodensee.
Der Städtebund Bodensee fordert deshalb die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz, sowie die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, das Bundesland Vorarlberg wie auch die Kantone Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau und Zürich, die Bundesbahnen DB, ÖBB und SBB auf, das Angebot des öffentlichen Verkehrs in der Region Euro-Bodensee markant auszubauen. Er verlangt: